Erste Hilfe für Bergführer und Skilehrer

Was ist zu tun bis der Notarzt eintrifft?

Minuten entscheiden über Leben und Tod. Dass Ersthelfer Lebensretter sind ist keine Übertreibung, sondern Tatsache:

Wenn unser Gehirn durch einen Atem-Kreislaufstillstand nicht mit Sauerstoff versorgt wird, so kann es nur kurze Zeit ohne schwere Schädigungen überleben. Bis Rettung und Notarzt eintreffen, dauert es trotz gut ausgebautem Rettungssystem durchschnittlich zwischen 8 und 15 Minuten. Abseits der Zivilisation, im Gebirge, im freien Schiraum, bei schlechtem Wetter usw. kann es aber auch viel länger dauern. Die einzige Überlebenschance in dieser Zeit ist Ihre Erste Hilfe.

 

Ein böses Ende einer Klettertour

Der Schädelbasisbruch gehört zu den typischen Verletzungen, wenn der Kopf gegen ein Hindernis prallt.

Als Erste Hilfe sind zunächst die lebensrettenden Sofortmaßnahmen durchzuführen und dann ohne Druck die Kopfwunde zu bedecken. Solange der Verletzte bei Bewusstsein ist, sollen Kopf und Oberkörper erhöht gelagert werden. Bei einer Bewusstlosigkeit wird die stabile Seitenlage durchgeführt. Dabei darf der Patient nicht auf die sichtbaren Schädelverletzungen gelegt werden. Dann weiter Schock bekämpfen und den Notruf absetzen.

 

Erfrierungen

Es muss ja nicht gleich eine Bergtour im Himalaya sein. Die sprichwörtliche rote Nase nach einem Winterspaziergang kennt fast jeder.

Erfrierungen sind örtliche Gewebeschädigungen infolge einer durch Kälte und Nässe oder Wind verursachten Durchblutungsstörung.

Zu erkennen sind Erfrierungen anfangs durch Schmerzen, Gefühllosigkeit und Blässe. Bei tiefergehenden Erfrierungen bilden sich Blasen, die Haut verfärbt sich weiß bis graublau.

Die beste Therapie gegen Erfrierungen ist aber die Prävention.

 

Sommer und hohe Temperaturen

30 Grad Celsius und mehr bergen auch Gefahren wie Sonnenbrand, Sonnenstich, Hitzeerschöpfung, Hitzekrampf und Kollaps.

Um diesen Erkrankungen vorzubeugen, ist es wichtig, auf seinen Körper zu hören und den gesunden Menschenverstand walten zu lassen.

Besonders wichtig ist an heißen Tagen die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte. Alkohol und stark koffeinhaltige Getränke sollte man nur in geringem Maß zu sich nehmen.

Schwere körperliche Tätigkeiten oder Sport (Bergsteigen) führen zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust.

Wichtig ist es, auf die Signale des Körpers zu hören – wenn der Mund trocken wird, ein Gefühl von Schlappheit einsetzt, Kopfschmerzen, Schwindel oder Krämpfe in Armen oder Beinen auftreten, sollte man in den Schatten gehen, sich hinlegen und Wasser trinken. Ein feuchtes kaltes Tuch auf den Kopf gelegt ist meist sehr angenehm.

 

Notfallcheck

Wer fürchtet sie nicht, diese Situation: Man findet einen reglos am Boden liegenden Menschen. Oder kommt zu einem Unfall als erster Unbeteiligter dazu. Panik kommt auf: Was ist zu tun? Oberstes Prinzip: Kühlen Kopf bewahren, auf mögliche Gefahren achten, absichern, bergen.

Um den Patienten richtig versorgen zu können, bedarf es nun einer Überprüfung der Lebensfunktionen Bewusstsein und Atmung – der Notfallcheck.

Danach ist man in der Lage, die Notfalldiagnose zu stellen und anschließend sofort die erforderlichen lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu ergreifen.

 

Kleine Stiche oder Bisse mit großer Wirkung

Bienen, Wespen, Hornissen oder Schlangen sind in zweifacher Hinsicht für den Menschen gefährlich: Erstens können allergische Reaktionen nach einem Stich zum Tod führen, zweitens bedeuten Schwellungen nach einem Stich oder Biss in Mund und Rachen Erstickungsgefahr.